Workshop: Neue Entwicklungen in Anwendung und Technik
Erfahrungsbericht
Am 8. und 9. November 2007 fand im Fraunhofer ICT, Pfinztal-Berghausen, in
Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Pulverdiffraktometrie der Deutschen Gesellschaft für
Kristallographie DGK und der Gesellschaft für Thermische Analyse GEFTA der 8. Workshop
zur zeit- und temperaturaufgelösten Röntgenbeugung statt. Auch dieses Mal gelang es ein
abwechselungsreiches, interessantes Programm zusammenzustellen, das sowohl
"Theoretiker" als auch "Praktiker" zufrieden stellte. Ziel des Workshops war es einen breiten
Überblick über das Feld der angewandten Röntgenbeugung in Messung und Auswertung
zu geben. Mit dem Schwerpunkt "Neue Entwicklungen in Anwendung und Technik" wurde
den Neuerungen auf diesem Gebiet Rechnung getragen.
Auch diesmal blieb es wieder bei der bewährten Mischung aus geladenen
Vorträgen, Beiträgen der Teilnehmer und Produktausstellung, abgerundet durch einen
Besuch im neuen Röntgenlabor des ICT und einem gemeinsamen Abendessen. Unter den
30 Teilnehmern befanden sich einige Vertreter der Industrie, denen es ermöglicht wurde,
ihre Produkte vorzustellen. Das Spektrum reichte von Temperierkammern (Anton Paar, Graz
und mri, Karlsruhe), Kapillaroptiken (IFG, Berlin) bis zu einer neuen Mikrofokusröhre
(INCOATEC, Geesthacht). Die Vorträge deckten einen weiten Bereich der Röntgenbeugung
von der Messung bis zur Auswertung ab. Herstellung und Verwendung von Kapillaroptiken
(Dr. R. Wedell, IFG, Berlin), Schnelle ortsaufgelöste Röntgenbeugung (Dr. Ch. Berthold,
Tübingen), harte Röntgenstrahlung (Prof. H.-G. Brokmeier, TU Clausthal), energiedispersive
Röntgenstrahlung (Dr. B. Kämpfe, Fraunhofer IZM, Berlin), Mikrofokusröhre (Dr. J.
Wiesmann, INCOATEC, Geesthacht), Strukturlösung durch "Charge Flipping" und variable
Messzeiten (Dr. A. Kern, Bruker AXS, Karlruhe), Untersuchung der Mikrostruktur mit Hilfe von
"Rockingkurven" (Dr. M. Herrmann, ICT). Abgerundet wurde das Programm durch Vortrage
über "Electron Backscatter Diffraction" (Prof. W. Schmahl, München),
Hochtemperaturwerkstoffe (Dr. V. Kolarik, IC), das Entwässerungsverhalten von Zeolithen
und Clathraten (Prof. W. Depmeier, Kiel), Textur- und Stressuntersuchungen an
Eisenoxydschichten (Dr. H. Pinto, MPI für Eisenforschung, Düsseldorf) und stabilisiertes
Aluminiumhydrid (Dr. P. B. Kempa, ICT).
Beim deftigen Rittermahl in einem gemütlichen Lokal in Karlsruhe ergab sich die
Gelegenheit zu ausführlichen Gesprächen und dem Knüpfen neuer Kontakte. Wir danken
allen Vortragenden, Ausstellern und Sponsoren, die zum Gelingen des Workshops
beigetragen haben. Namentlich erwähnt werden die Spender Anton Paar, Bruker AXS und
INCOATEC. Im Oktober 2009 wird der 9. Workshop wieder am ICT stattfinden, zu dem wir
jetzt schon recht herzlich einladen.
Paul Bernd Kempa, Pfinztal