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Teilnehmerbericht zum GEFTA-Fortbildungskurs 2013 am 28. und 29.11. in der Lutherstadt Wittenberg Das Leucorea-Gebäude, Austragungsort des GEFTA-Fortbildungskurses 2013, ist Teil der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die beschauliche Wittenberger Altstadt hat auch kulturell viel zu bieten - im Jahre 1517 nagelte hier Martin Luther seine 95 Thesen an die Pforte der Schlosskirche und leitete so die Reformation ein. Nach dem herzlichen Empfang durch die GEFTA-Verantwortlichen konnte der diesjährige Grundkurs zum Thema "Thermische Analyse und Kalorimetrie" beginnen. Die Vortragenden waren Dr. Michael Feist vom Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin, Dr. Elke Hempel von Mettler-Toledo in Schwerzenbach, Dr. Steffen Neuenfeld von der Merck KGaA in Darmstadt und Dr. Stefan Sarge von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Das Auditorium war breit gefächert vom Neuling bis zum alten Hasen der Thermischen Analyse, darunter Vertreter der Industrie, Doktoranden und wissenschaftliche Mitarbeiter beispielsweise aus Max-Planck- und Fraunhofer-Instituten. Grundsätzlich sieht das Konzept der GEFTA ein jährliches Wechselspiel von Spezial- und Einsteigerkursen rund um das Thema Thermische Analyse vor. Die Schwerpunkte des diesjährigen Grundkurses waren einerseits Grundlagen und theoretische Hintergründe der thermischen Analysemethoden Thermogravimetrie (TG), Dynamische Differenzkalorimetrie (DDK, DSC), Dynamisch-Mechanische-Analyse (DMA) und Thermooptische Analyse (TOA). Zusätzlich wurde auch die Simultanthermoanalyse (STA) mit all ihren vielfältigen Möglichkeiten der Kopplung zur Gasanalyse (Massenspektroskopie, Infrarotspektroskopie, Gaschromatographie) behandelt. Andererseits wurden einzelne Spezialgebiete der genannten Methoden, wie beispielsweise die Kalibrierung von DSC-Geräten, Messunsicherheit, Phasendiagramme oder Fast-Scanning-Kalorimetrie, hervorgehoben und detailliert besprochen. Dabei wurde so manchem klar, wie entscheidend es ist, seine Geräte sauber mit den entsprechend zertifizierten Standards zu kalibrieren und gegebenenfalls zu justieren sowie Messunsicherheiten abzuschätzen, um sinnvolle Aussagen über die Bedeutung der eigenen Messergebnisse treffen zu können und einen Bezug zum wahren Wert zu schaffen. Abschließend gab es für uns Teilnehmer die Gelegenheit, laborspezifische Fragestellungen im "5-Minuten-Problem" kurz vorzustellen und mit den Anwesenden zu diskutieren. In diesem Zuge wurden eine korrekte Probenpräparation von faserverstärkten Kunststoffen, die Basisliniendrift von DSC-Geräten im Hochtemperaturbetrieb und dubiose Phasenumwandlungen neuartiger Wärmespeichermedien unter die Lupe genommen und lebhaft diskutiert. Am Ende des ersten Tages lud die GEFTA zum gemeinsamen Abendessen, und es bot sich die Gelegenheit, Meinungen, Wissen und Gedanken auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Dafür, außerdem für den herzlichen Empfang und die reibungslose Organisation der Veranstaltung, möchte ich mich bedanken und freue mich auf die zukünftigen informativen Events der GEFTA. Thomas Lisy GMA-Werkstoffprüfung GmbH, Augsburg |