Die GEFTA trauert um ihren ehemaligen Vorsitzenden, Dr. Werner Ludwig Werner Ludwig war anorganischer Chemiker und unternahm seine ersten Schritte als Forscher in der vom Komplexchemiker Franz Hein begründeten Schule an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dort wirkte dann jahrzehntelang als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschung und Lehre und kam schon in den 60er Jahren über seine Arbeiten in Berührung mit der Thermischen Analyse. Dieser galt auch für sein ganzes weiteres wissenschaftliches Leben sein Hauptinteresse. Er war 1973 einer der Gründer der AG Thermoanalyse der Chemischen Gesellschaft der DDR, wurde dann auch ihr Vorsitzender und hat in dieser Eigenschaft Außergewöhnliches geleistet für den wissenschaftlichen Austausch unter den Methodenspezialisten, der in den 70er und 80er Jahren immer wichtiger wurde - sei es für die Mitarbeiter und Methodenbetreiber in der chemischen Industrie, an Hochschulen oder Akademieinstituten. Werner Ludwig hatte ein allseits geschätztes Talent, Thermoanalytiker und Kalorimetriker zusammenzubringen, interessante Tagungen zu organisieren und dies mit seinem freundlichen und kommunikativen Wesen zu unterstützen, vielleicht sogar erst zu ermöglichen: denn alle kamen gern wieder und hoben den Wert dieser Tagungen stets hervor. Vor allem in den 80er Jahren gipfelte dies in der Folge vielbeachteter TAIRES-Tagungen und der Herbstschulen der AG Thermoanalyse. Wissenschaftler aus vielen Ländern Europas nahmen regelmäßig teil; Ost und West trafen sich beinahe selbstverständlich und regelmäßig. Das war eine große Besonderheit des wissenschaftlichen Klimas an der Jenaer Universität und war ganz wesentlich Werner Ludwig zu verdanken. Der größte Erfolg in dieser langjährigen Arbeit war gewiss die Vergabe des Europäischen Symposiums für Thermische Analyse und Kalorimetrie, ESTAC 4, an Jena im Jahre 1987. Ab 1990 war die Überführung der Mitglieder der AG Thermoanalyse in die GEFTA der alten und nun neuen Bundesrepublik nach entsprechendem Mitgliedervotum Werner Ludwigs wichtigstes Vorhaben - es ist sehr gut gelungen. Zwei Jahre war er dann noch einmal Vorsitzender der GEFTA, und zwar von 1995 bis 1997. Wir werden den so freundlichen und interessierten Menschen und Wissenschaftler Werner Ludwig gewiss nicht vergessen. Der Vorstand der Gesellschaft für Thermische Analyse e.V. |