T. Albert, M. Salk, J. Fischer*, V. Krämer
Freiburger Materialforschungszentrum FMF, Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg,
Stefan-Meier-Str. 19, D-79104 Freiburg
* Klinik für zahnärztliche Prothetik, Zahnmedizinische
Kliniken der Universität,
Freiburgstr. 7, CH-3010 Bern
Weltweit werden pro Jahr mehr als 5 Milliarden Kubikmeter Beton verbaut
[1]. Beton besteht überwiegend aus Portlandzement, der als Hauptbestandteil
C3S enthält. Äußere Einflüsse können
sowohl am Ausgangsmaterial wie auch am abgebundenen Zement eine Karbonatisierung
verursachen.
Um die Vielfalt der beim Abbinden von Portlandzement und beim Karbonatisieren entstehenden Phasen zu verringern, wurden die Untersuchungen auf C3S und auf die beim Abbinden von C3S entstehende C3S2H3-Phase (Afwillit) begrenzt. Zur Erhöhung der Reaktivität wurden beide Phasen bis auf eine Korngröße von D63 < 5 µm heruntergemahlen.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Karbonatisierung und die Hydratation von C3S und C3S2H3 sowie die dabei entstehenden Phasen zu untersuchen. Dies erfolgte mit Hilfe einer kombinierten TG-DSC (STA 449 Jupiter, Netzsch-Gerätebau GmbH) und einem Röntgenpulverdiffraktometer (STADI-P, Stoe & Cie GmbH). Hierbei wurde Material in wasserdampfgesättigter Atmosphäre, in trockener CO2-Atmosphäre sowie in wasserdampfgesättigter CO2-Atmosphäre für 48 h gelagert und anschließend untersucht.
Massenspektrometrisch wurden die in der TG-DSC beobachteten Massenverluststufen
eindeutig zugeordnet. Damit konnte sowohl der Anteil an Hydrat wie an Karbonat
quantitativ ermittelt werden. Es stellte sich heraus, daß die Reaktion
der untersuchten Substanzen nicht unabhängig voneinander ist. Eine
Karbonatisierung findet nicht bei reiner CO2-Atmosphäre
statt, sondern ausschließlich bei zusätzlichem Vorhandensein
von Wasser. Als Karbonat wurde sowohl Calcit als auch Vaterit beobachtet.
[1] B. Clauvaud, F. Saucier, L. Barcelo: Beton, Spektrum der Wissenschaft, 11 (1998) 90-100
# C3S: 3 CaO · SiO2
## C3S2H3:
3 CaO · 2 SiO2 · 3 H2O
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