Jürgen E.K. Schawe und Markus Schubnell
Mettler-Toledo GmbH, Sonnenbergstr. 74, CH-8603 Schwerzenbach
Am Beispiel der Vulkanisation von technischen Kautschukmischungen wird
gezeigt, welche Informationen mit Hilfe von DSC und TGA sowie einer Kopplung
von TGA und Massenspektroskopie erhalten werden können. Als Meßgeräte
wurden das DSC 821e und TGA/SDTA 851e von METTLER
TOLEDO und eine Kopplung von TGA/SDTA 851e mit dem Massenspektrometer
ThermoStar von Balzers Instruments verwendet.
Die Hauptprobleme bei der Untersuchung der Vulkanisationsreaktion sind die unzureichende Kenntnis der Zusammensetzung der Mischungen sowie die relativ kleinen thermischen Effekte (typisch 5J/g bei einer Peakbreite von 70K), die bei der Reaktion zu beobachten sind.
Die Untersuchung der Vulkanisation erfolgte in 3 Schritten:
1.Analyse der Zusammensetzung durch thermogravimetrische Elastomeranalyse
Die Proben werden in TGA bis ca. 600°C in einer inerten Atmosphäre
(N2) zersetzt (Bestimmung des Anteils an flüchtigen Stoffen
und Elastomeren). Danach wird auf eine reaktive Atmosphäre (Luft oder
O2) umgeschaltet, um den Rußanteil von anderen festen
Rückständen zu unterscheiden.
2.Grobe Untersuchung der Vulkanisationsreaktion mittels DSC und TGA-MS
Bestimmung von Glasübergängen und Phasenumwandlungen, Reaktionswärmen
und charakteristischen Temperaturbereichen im DSC. Untersuchung der bei
der Vulkanisation frei werdenden Gase im TGA-MS System.
3. Bestimmung von Umsatz-Zeit-Kurve für eine isotherme Reaktion
bei typischen Verarbeitungstemperaturen
Mit der DSC wird die Kinetik der Vulkanisation mit Hilfe der "modellfreien"
Kinetik und der Messung der Reaktionswärmen und Glastemperaturen bei
einer Nachvulkanisation untersucht. Die Ergebnisse werden verglichen und
Schlußfolgerungen bezüglich der Extrapolation von kinetischen
Daten zu tiefen Temperaturen gezogen.
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