M. Salk, J. Fischer*, T. Albert, J. Bibus, J. Echle, V. Krämer
Freiburger Materialforschungszentrum FMF, Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg, Stefan-Meier-Str. 19, D-79104 Freiburg
* Klinik für zahnärztliche Prothetik, Zahnmedizinische
Kliniken der Universität,
Freiburgstr. 7, CH-3010 Bern
Abbindende anorganische Substanzen werden heute in verschiedensten sowohl technischen als auch medizinischen Bereichen eingesetzt. Neben dem seit Jahrhunderten bekannten Einsatz im Bauwesen haben diese Substanzen inzwischen auch im medizinischen Bereich Einzug gehalten. So werden seit längerem Zinkphosphat-Zemente im Dentalbereich verarbeitet. Desweiteren findet in der Humanmedizin ein Zement Anwendung, der sich nach der Implantation in reinen Hydroxylapatit verwandelt (sogenannter Hydroxylapatit-Zement).
In diesem Beitrag werden das Abbindeverhalten und dessen Einfluß auf den Phasenbestand und die mechanischen Eigenschaften verschiedener anorganischer Substanzen verglichen. So wurden zwei bekannte Baustoffe, Gips und Portlandzement mit 3 CaO · SiO2 als Hauptbestandteil sowie aus dem medizinischen Bereich ein Zinkphosphat- und ein Hydroxylapatit-Zement untersucht.
Die Thermische Analyse spielt bei diesen Untersuchungen für den
Syntheseprozeß und den Abbindevorgang eine wichtige Rolle. Die Materialien
wurden mit einer kombinierten TG-DSC untersucht. Die Korngröße
der verwendeten Substanzen, die mit einem Korngrößenmeßgerät
mittels Laserbeugung bestimmt wurde, erwies sich hierbei als entscheidender
Parameter. Die Abbindeschrumpfung wurde in einem Dilatometer mit Hilfe
eines speziellen Probenhalters, wie er in [1] beschrieben ist, gemessen.
Die einzelnen Phasen wurden mit einem Röntgenpulverdiffraktometer
identifiziert. Rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen (REM, ESEM)
der entstehenden Gefüge schließen die Material- charakterisierung
ab.
[1] H. Utschick, V. Mohaupt, H.-J. Mallon, W. Unseld,
C. Fleischhauer, M. Reichenbach:
Thermoanalytische und kalorimetrische Arbeiten im
Zusammenhang mit Dental-Composits, Wissenschaftliche Zeitschrift der
Universität Halle XXXIX ´90 M, H.4 (1990) 73-88
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