K. Gehrich, H.K. Cammenga
Institut für Physikalische und Theoretische Chemie, TU Braunschweig,
Hans-Sommer-Straße 10, 38106 Braunschweig, e-mail: agcammenga@tu-bs.de
Zucker und Zuckeraustauschstoffe können in verschiedenen amorphen und kristallinen (polymorphen und pseudopolymorphen) Phasen auftreten. Für die Süßwarenindustrie ist die Kenntnis der relativen Stabilität und der Lösungsenthalpien dieser Phasen von großer Bedeutung, damit die Süßwaren lagerstabil sind und beim Verzehr keine unerwünschten Wärmetönungen auf der Zunge hervorgerufen werden. Von den Zuckeraustauschstoffen Erythrit, Xylit, Mannit, Sorbit, Lactit und Maltit wurden die Lösungsenthalpien und die Schmelzenthalpien für die verschiedenen Phasen gemessen.
Wie nach der Theorie zu erwarten war, sind die Lösungsenthalpien der kristallinen Phasen in Wasser positiv und die der amorphen Phasen, bzw. die Mischungsenthalpien der unterkühlten Schmelzen, negativ.
Mit den gemessenen Lösungsenthalpien bzw. Schmelzenthalpien lassen sich dann jeweils für die verschiedenen Phasen der Zuckeraustauschstoffe quantitative Energieschemata aufstellen, aus denen ihre relative Stabilität zueinander entnommen werden kann.
Vergleicht man die Energiedifferenzen zwischen den Phasen, die zum einen aus der Differenz der Schmelzwärmen und zum anderen aus der Differenz der Lösungswärmen berechnet werden können, so ergeben sich zwei Folgerungen: