M. Siedler, M. Epple
Institut für Anorganische und Angewandte Chemie
Universität Hamburg
Martin-Luther-King-Platz 6
D-20146 Hamburg
Copolymere aus Glycolid und Lactid sind als biologisch abbaubare Copolyester von wichtigem medizinischen Interesse. Durch Variationen im Monomerenverhältnis lassen sich die chemischen und physikalischen Eigenschaften dieser Polymere gezielt unterschiedlichen Anforderungen anpassen. Sie finden Verwendung als resorbierbare Knochenschrauben, als Nahtmaterial zum Wundverschluß und als Trägermaterialien zur kontrollierten Wirkstofffreisetzung.
Üblicherweise werden diese Polymere in Lösung durch ringöffnende Polymerisation aus Lactid und Glycolid an Zinn- oder Zinkkatalysatoren dargestellt. Ein alternativer Darstellungsweg führt über die Festkörperreaktion von Mischkristallen aus Halogenacetaten und 2-Halogenpropionaten. Durch einfaches Erhitzen erhält man die Copolymere und das entsprechende Metallhalogenid bis zu einem Lactid-Gehalt von 30 mol %.
Zur Untersuchung des Reaktionsverlaufs von Mischkristallen aus racemischen
und enantiomerenreinen Halogenpropionaten und -acetaten und der Charakterisierung
der entstandenen Produkte wurden Dynamische Differenz Kalorimetrie (DSC)
und simultane Thermogravimetrie-Differenz-Thermoanalyse und Massenspektrometrie
(TG-DTA-MS) verwendet.
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